„Seid Menschen!
Habt Herz!
Menschlichkeit ist Hass und Abwehr gegen Dürftigkeit und Gemeinheit,
ist Liebe zum Schönen, Wahren und Ewigen und Wille zum Wesentlichen.“
Das sagte der ironische Bohemien, Anarchist und unerbittliche Rebell, Menschenfreund und Poet Erich Kurt Mühsam (1878-1934), dessen Texte ich, ständig auf der Suche nach interessanten Schriftstellern, durch Zufall „entdeckt“ habe.
Und ich finde, diese Worte sollten alle Menschen zutiefst beherzigen, gerade in Zeiten wie diesen.
Hört also zu, was er zu sagen hatte:
Wie immer könnt ihr die letzte Folge hier nachhören.
"Die Peitsche liegt im Weine.
Die Wahrheit liegt beim Hund.
Morgenstund hat kurze Beine.
Lügen haben Gold im Mund."
Helga Gutwald lädt euch ein zu Wortakrobatik, Blödsinnigkeiten, Hirnlosigkeiten und Verdrehungen aller Art .... herzerfrischend, ehrlich, paradox und tiefsinnig!
Eine geistige Schlemmerei für alle, die gerne tief in den närrisch-lyrischen Spiegel schauen und verstehen, dass die Narren schon immer die Weisen in diesem Land waren.
Und die Möglichkeit zum Nachhören der Sendung aus der Vorwoche gibt es wie immer hier:
„Der gesunde Verstand sagt uns, dass die Dinge der Erde nur sehr wenige Realität besitzen und dass es wahre Wirklichkeit nur in den Träumen gibt.“
Das sagte der 1821 geborene französische Dichter Charles Baudelaire, um den es in der aktuellen Folge von Helga Gutwalds Sendereihe „Gedichte sind gemalte Fensterscheiben“ geht.
Und sein Schriftstellerkollege Gustave Flaubert, Schöpfer des Romans „Madame Bovary“, beschrieb Baudelaires Gedichte aus dem Zyklus „Les Fleurs du Mal“ – „Die Blumen des Bösen“ mit folgenden Worten:
"Sie sind hart wie Marmor und durchdringend wie der englische Nebel"
Folgt ihr also in die Welt dieser abgründigen, bizarren, morbiden, erotischen und sprachmagischen „Blumen des Bösen“.
Die Sendung der letzten Woche gibt‘s hier zum Nachhören.
Als merkwürdig zerrissene und vielschichtige Persönlichkeit tritt er einem entgegen, der Dichter um den es am Mittwoch in Helga Gutwalds Sendereihe „Gedichte sind gemalte Fensterscheiben“ geht.
Paul Verlaine – Dichterfürst und Bürgerschreck, feinsinniger Poet und alkoholsüchtiger Gewaltmensch, Ehemann und Homosexueller, Melancholiker und Sarkast – vor allem aber ein bis in unsere Zeit faszinierender Lyriker, Wortzauberer und Schöpfer höchst musikalischer Verse.
Die Sendung über seinen Geliebten Arthur Rimbaud gibt’s hier zum Nachhören.
"Durch die blauen Abende des Sommers werde ich gehen,
in den von Korn stechenden Wegen das zarte Gras zertreten.
Ich Träumer."
Für die Surrealisten und Expressionisten war er ein Star, der Heißsporn mit dem wirren Haarschopf und den zarten Gesichtszügen. Er galt als Wunderkind und wurde zum enfant terrible, das rast- und ruhelos durch die Welt zog, ausschweifend lebte und keine 40 Jahre alt wurde.
Die Rede ist von Arthur Rimbaud, auf dessen Spuren Helga Gutwald mit euch am Mittwoch um 20:30 Uhr wandeln wird.
Und wenn ihr die letzte Sendung versäumt habt – hier könnt ihr sie nachhören!
Ich bin blind, ihr draußen, das ist ein Fluch,
ein Widerwillen, ein Widerspruch,
etwas täglich Schweres.
Ich leg meine Hand auf den Arm der Frau,
meine graue Hand auf ihr graues Grau,
und sie führt mich durch lauter Leeres. …..
So lautet die erste Strophe eines Gedichtes von Rainer Maria Rilke, der nun schon zum dritten Mal in Helga Gutwalds Sendereihe „zu Gast“ ist.
Diesmal gibt es Gedichte, in denen es um ein ganz bestimmtes Thema geht.
Lasst euch überraschen und hört zu: am Mittwoch, 20:30 Uhr!
Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder wo wir Menschen sind.
Lasst euch doch an diesem Mittwoch, dem 20.Dezember, von Helga Gutwald mit einer Auswahl von Weihnachtsgedichten auf das bevorstehende Fest einstimmen.
Und wer die Sendung von letzter Woche nachhören will, hier geht’s los!
Paris at Night
Wir reisen nach Paris und wandeln auf den Spuren von Jacques Prévert, dem Großstadtpoeten und Zeitgenossen von Brecht und Ringelnatz, der zu den einflussreichsten französischen Lyrikern der Jahrhundertmitte zählt. Abfahrt: Mittwoch, 29.11.2017 um 20:30 Uhr Mitfahrende freudigst erbeten und willkommen! Und auch heute wieder: die Sendung der letzten Woche hier zum Nachhören!
„Spürst du es nicht, wenn ich um dich weine,
bist du wirklich so weit?
Und bist mir doch das Schönste, das Eine,
um das ich sie trage, die Einsamkeit.“
Am 22.November geht es um die berührenden Gedichte der jungen jüdischen Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger. Sie hinterließ ein Stück Weltliteratur, als sie 1942 mit 18 Jahren im SS-Arbeitslager in der Ukraine starb.
Hilde Domin sagt über ihre Gedichte:“ Es ist eine Lyrik, die man weinend vor Aufregung liest: so rein, so schön, so hell und so bedroht.“
Die Sendung von letzter Woche gibt es wie immer hier zum Nachhören.