1882 als Sohn einer armen Familie geboren, wuchs er im Wien der bevorstehenden Jahrhundertwende auf. Petzold, dessen Werdegang in seiner frühen Jugend noch behütet war, verlor früh Vater und Mutter, und der heranwachsende junge Mann wurde selbst von der Krankheit seiner Eltern, der Krankheit der damaligen Proletarier, nämlich der Tuberkulose, erfasst.
Trotz aller Not ergab er sich nicht in sein Schicksal, denn sein Sendungsbewusstsein und der tiefe innere Drang zu schreiben waren stärker. Obwohl er nur geringe Schulbildung erwerben konnte und sich das tägliche Brot unter härtesten Bedingungen verdienen musste, von Krankheit, Arbeitslosigkeit und Hunger geplagt, brannte doch in ihm nach der Arbeit des Tages die Sehnsucht nach Poesie.
Viele seiner Erzählungen und Gedichte schildern eindringlich die Lebensbedingungen unterhalb der Armutsgrenze in den Wiener Vororten um 1900, einer Phase, die in allen Geschichtsbüchern als kultureller Höhepunkt der späten Habsburger Monarchie verzeichnet ist.
Teil 2 der Sendung zum Weltfrauentag gibt es hier zum Nachhören: