„Man kann einen Dichter manchmal aus einem einzigen Gedicht mehr lieben lernen, als aus einem ganzen Werk. Man weiß nichts mehr von ihm, als dieses eine Gedicht. Aber, weil man nichts mehr kennt, verliest man sich ganz in dies eine und entdeckt so Schönheiten, die das Lesen eines Werkes nie hätte empor geschürft. Man rezitiert es sich oft, man weiß es bald auswendig, es gehört bald ganz zu einem, man kann es nie mehr vergessen.“
Das steht am 6.7.1909 im Tagebuch des jungen Georg Heym.
Er war einer der talentiertesten, vielleicht sogar der begabteste Dichter der expressionistischen Generation. Er starb im Januar 1912, erst 24 Jahre alt, hinterließ aber ein Werk von enormem Umfang: an die 2.000 Seiten Lyrik, Dramatik, Prosa und Tagebuchaufzeichnungen.
Einzigartig ist die Spur, die dieses kurze Leben gezogen hatte: ein literarisches Werk, das seinesgleichen nicht findet in der deutschen Literatur dieses Jahrhunderts.
Wenn ihr die Folge über Matthias Claudius noch nicht gehört habt – bitte sehr – hier ist sie!