Aller guten Dinge sind drei, heißt es. Und deshalb hört ihr noch einmal eine Erzählung von Wolfgang Borchert.
Man kann es nicht oft genug sagen: mit seinem Drama „Draußen vor der Tür“ und seinen Kurzgeschichten, nicht zuletzt auch wegen seines mit 26 Jahren verlöschenden Lebens, gilt Borchert als bedeutendste und eindrucksvollste Stimme dieser jungen Kriegsgeneration.
Er kämpfte voll tiefster Überzeugung gegen Gewalt und Dummheit und gab der um das Leben betrogenen jungen Generation eine Stimme.
Er beschrieb die Menschen mit ihren Erlebnissen in Gefängnissen, im Krieg, als Heimkehrer und in den Familien. Diesen Geschichten liegen seine eigenen existenziellen Erfahrungen zugrunde: die Begegnung mit der Macht, das Erleben von Tod und Vernichtung im Krieg, die Nachkriegs-Zweifel der jungen Menschen an ihrer Identität, eigenes Schuldbewusstsein und die Enttäuschung der älteren Generation.
Im Unterschied zu vielen anderen Werken der so genannten Trümmerliteratur, die keine Bedeutung über ihren zeitgeschichtlichen Kontext hinaus erlangten, wird Borcherts Werk auch über seine Entstehungszeit hinaus gelesen, gespielt und besprochen.