Neubacher Elisabeth
Themenschwerpunkt Asyl
Freie Radios geben Menschen die Möglichkeit, ihre Meinung kund zu tun und ihre Sichtweisen selbst zu formulieren. Es gibt aber auch Menschen, die ihre Sichtweisen nicht selbst transportieren können, weil sie die Landesprache (noch) nicht sprechen: Asylwerber und Asylwerberinnen.
Mit dem „Themenschwerpunkt Asyl“ ergreifen wir Partei für Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Wir setzen uns dafür ein, dass Flüchtlinge menschenwürdigen Schutz bekommen und ihre Sichtweisen wahrgenommen werden. Außerdem arbeiten wir daran, Gelegenheiten des Austauschs und der Begegnung zu schaffen. On air, aber auch off air.
Wir sind ein aktives Mitglied in der Arbeitsgruppe "Gemeinsam in Kirchdorf" und hosten auch die Website. Mehr Infos dazu findest du hier.
On air:
In der Sendereihe Asylradio B138 gestalten unterschiedliche RadioB138 AkteurInnen in unregelmäßigen Abständen Radiosendungen zum Themenkreis Asyl. Zum einen sollen mit den Sendungen Informationen an die HörerInnen weitergegeben werden; zum anderen ist das Medium Radio aber auch ein wertvolles Mittel, um Brücken zu den AsylwerberInnen zu schlagen: Berührungspunkte zu schaffen und in Situationen, in denen Kommunikation über Sprache einfach nicht möglich ist über das gemeinsame Radiomachen trotzdem zu kommunizieren. Die Sendungen, die im Rahmen des Themenschwerpunkts entstanden sind kannst du hier nachhören.
Off air:
Am 3. April 2015 haben wir am Rathausplatz Kirchdorf eine Kundgebung für Solidarität und Menschlichkeit abgehalten. Etwa 300 Menschen aus Kirchdorf und Umgebung sind unserer Einladung gefolgt und haben mit uns ein deutliches Zeichen gesetzt. Bei der Kundgebung kamen Menschen zu Wort, die erklärten, was für sie Menschlichkeit bedeutet; Menschen, die selbst eine Fluchtgeschichte in ihrer Familie hatten; Menschen, die ehrenamtlich aktive Flüchtlingsarbeit für leisten: Menschen, die bereit waren zu zeigen: Wir stehen für Asylwerbende ein und sind bereit, menschliche Verantwortung zu übernehmen. In Folge dieser Kundgebung haben wir uns mit engagierten Menschen aus der Region zu einer Plattform zusammengeschlossen, die sich jeden vierten Mittwoch im Monat im Haus 16A trifft. Gemeinsam versuchen wir Strategien zu entwickeln, wie wir die Asylwerbenden in der Region zivilgesellschaftlich unterstützen können.
Flüchtlingsheim Schlierbach: Im Gespräch mit dem Campleiter
Thema dieser Ausgabe ist das Flüchtlingslager in der Landwirtschaftsschule Schlierbach, in dem seit Anfang Juli 78 Flüchtlinge übergangsmäßig Unterkunft gefunden haben. Betreut wird das Camp vom Roten Kreuz. Sie erfahren von Campleiter Erwin Bergmair vom Roten Kreuz, wie es den Menschen in Schlierbach geht und wie Sie als engagierte Bürgerinnen und Bürger die Asylwerbenden unterstützen können. Außerdem hören Sie kurze Statements von Experten oberösterreichischer Nichtregierungsorganisationen aus Interviews, die unsere Kolleginnen von Radio FRO geführt haben.
Flüchtlingscamp Schlierbach
REFUGEES WELCOME heißt es während der Sommerferien sechs Wochen lang für 78 Asylwerbende in der Landwirtschaftsschule in Schlierbach. Elisabeth Neubacher und Susanne Rettig haben Campleiter Erwin Bergmair vom Roten Kreuz Oberösterreich vor Ort besucht und mit ihm über die Situation im interimistischen Flüchtlingslager gesprochen.
Wie es den Asylwerbenden in Schlierbach geht und wie du sie unterstützen kannst erfährst du am Montag, den 3. August um 16:07 im Kanal.
Drei sind mehr als zwei
Der Gesetzgeber hat Freie Radios in Österreich anerkannt. Allerdings zwängt er sie in ein duales Rundfunksystem: ORF und „privater Rundfunk“. Er schmeißt uns mit jenen, zu denen wir inhaltlich am wenigsten passen, nämlich den werbefinanzierten Privatradios, in einen Topf.
Die Freien Radios sind schon 2010 für ein dreiteiliges Rundfunksystem eingetreten, was am mangelnden politischen Willen scheiterte. Dass der private nichtkommerzielle Hörfunk aber in das Privatradiogesetz aufgenommen wurde, ist ein Riesenerfolg der Freien Radios. Dass in Österreich von einem dualen Rundfunksystem gesprochen wird, hat medienhistorische Gründe. Als eines der letzten Länder Europas musste Österreich durch EuGH-Entscheid das Rundfunkmonopol des ORF aufgeben. Die medienpolitische Vormachtstellung des ORF hat damit aber nicht aufgehört. Es folgten zwar Werbebeschränkungen für den ORF, neue Frequenzplanungen, Einschränkungen des ORF bei Social Media Aktivitäten usw. Der ORF ist aber nach wie vor überaus dominant am österreichischen Markt und in den Köpfen vertreten.
Das Problem für die Freien Radios besteht darin, dass man immer wieder vergessen will, dass es in der österreichischen Medienlandschaft eben auch private nichtkommerzielle Anbieter_innen gibt. Unsere Kriterien in der Programmgestaltung sind keine gewinnorientierten, sondern solche der Meinungsvielfalt, die durch breite Partizipation von medial unterrepräsentierten Menschen bzw. Meinungen entsteht. Meinungsvielfalt ist auch ein wichtiges Kriterium bei der Vergabe von Frequenzen, also eine Grundbedingung für den Betrieb von Hörfunk. Dennoch zwingt der wirtschaftliche Druck die privat-kommerziellen Anbieter_innen immer mehr zum austauschbaren Format. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Meinungsvielfalt, aber auch die Qualität der Berichterstattung.
So hat nunmehr eine Qualitätsdebatte begonnen. Wie gesagt, der finanzielle Druck auf privat-kommerzielle Anbieter ist groß. Darum hat der Bund auch für diese den Fördertopf zur Förderung des privaten Rundfunks eingerichtet, der mit 15 Millionen Euro 5x so hoch dotiert ist wie jener der Freien Medien. Sinn des Fonds ist die Förderung der Qualität und darum ist es nur zu verständlich, dass diese auch eingefordert wird und die Frage auftaucht, woran man Qualität im Rundfunk festmachen kann. Wenn nun diskutiert wird, wie man diese im privaten Rundfunk verbessern kann, dann sind sowohl wir als Freie Radios als auch die privat-kommerziellen Anbieter_innen gemeint, wobei meist nur Funktionsweisen werbefinanzierter Privatradios in vielen Köpfen sind.
Es wird immer klarer: Wenn der Gesetzgeber und die handelnden Akteur_innen die Qualität im gesamten österreichischen Rundfunksystem verbessern wollen, kommen sie nicht umhin, die Unterschiede zwischen den privat-kommerziellen und privat-nichtkommerziellen Rundfunkbetreiber_innen konsequent zu Ende zu denken und zu berücksichtigen. Da wäre es doch nur sinnvoll auch auf gesetzlicher Ebene endlich zu dem über zu gehen, was seit Jahren Realität ist: ein nach jeweils unterschiedlichen Konzepten funktionierendes dreiteiliges Rundfunksystem.
Ein Kommentar von Markus Schennach und Helga Schwarzwald
vom Verband Freier Radios Österreich: www.freie-radios.at
Positionspapier der Freien Medien in Oberösterreich
Bei den Feierlichkeiten zum 400 Jahre Jubiläum des Hoisnhauses in Molln traf Radio B138 Geschäftsführer Mike Schedlberger Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zu einem kurzem Gespräch über die Freien Medien in Oberösterreich.
Mit Stolz können wir behaupten, dass Oberösterreich das "Land der Freien Medien" ist. Mit 4 freien Radioprojekten und einem Communityfernsehen versorgen wir zehntausende Menschen mit alternativen Informationen, Meinungen, Kunst- und Kulturinhalten und einer Fülle an Sendungen in unterschiedlichen Sprachen. Im Offenen Zugang sorgen wir aktiv für Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung.
Wir freuen uns, dass uns Dr. Pühringer in diesem kurzen Gespräch zum wiederholten Male zugesichert hat, dass von Seiten des Landes Oberösterreich weiterhin Fördermittel für unsere Arbeit zur Verfügung gestellt werden und in den Verhandlungen Ende des Jahres auch die beiden "neuen" Projekte Radio B138 und dorfTV erstmals berücksichtigt werden.
Neben den dringend benötigten finanziellen Mitteln ist das natürlich auch ein schönes Zeichen der Anerkennung des Mehrwerts der Freien Medien für die demokratiepolitische Positionierung unseres Bundeslandes.
Das Positionspapier der Freien Medien in Oberösterreich, das Mike Schedlberger unserem Landeshauptmann stellvertretend für die fünf oberösterreichischen Freien Medienprojekte überreicht hat, steht hier zur Ansicht bereit:
Hörspielwochenende
Georg Danzer Haus: eine Alternative zu Traiskirchen
Diese Semireportage von unserem Radiofreund Helmut Hostnig aus Wien entstand nach etlichen Besuchen im Georg Danzer Haus im 19. Wiener Gemeindebezirk: in Gesprächen mit den dort in familiärer Atmosphäre untergebrachten kriegsflüchtigen Jugendlichen, der Initiatorin Marianne Engelmann, und dem pädagogischen Leiter, Christoph Neubacher-Kefer erfahren wir über Fluchtgründe und die menschenunwürdigen Bedingungen, die die Jugendlichen auf ihrer oft monatelangen Flucht vorgefunden haben. Ebenso kommen die Bemühungen ihrer Betreuer, sie ihre traumatischen Erfahrungen vergessen zu lassen zur Sprache.
Noch warten 1200 unbegleitete Jugendliche in Traiskirchen auf altersgerechte Unterbringung und Versorgung. Wo der Staat versagt, versuchen private Initiativen die immer größer werdenden Lücken zu schließen.
Zur Erinnerung: Nach dem Volksaufstand 1956/57 hat Österreich 180.000 Ungarn aufgenommen.
Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die damalige Tschechoslowakei brachten sich im Jahr 1968 162.000 Tschechen und Slowaken durch Flucht nach Österreich in Sicherheit.
1972 nahm Österreich aufgrund international vereinbarter Quoten erstmals nicht-europäische Flüchtlinge vorübergehend auf, die aus Krisengebieten stammten: 1500 asiatisch-stämmige Ugander, danach Chinesen aus Kuba, Vietnamesen, Kambodschaner und Kurden aus dem Iran sowie Chilenen und Argentinier nach dem Putsch 1973.
1980/81 setzte die nächste große Fluchtbewegung aus Osteuropa ein: Als in Polen das Kriegsrecht ausgerufen wurde, kamen 33.000 Flüchtlinge nach Österreich
Die kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem Zerfall Jugoslawiens trieben viele Menschen in die Flucht. Um den Jahreswechsel 1991/92 kamen rund 90.000 – die umfangreichste und aufwändigste Aufnahmeaktion in der langen Geschichte des Asyllandes Österreich.
Als im Frühjahr 1999 die Vertreibung der Kosovo-Albaner eskalierte, nahm Österreich mehr als 5000 Menschen auf.
Und jetzt wird in ganz Europa darüber gestritten, wohin 60 000 Flüchtlinge verteilt werden sollen? Da stimmt doch etwas nicht. Das ist geradezu absurd und eine Bankrotterklärung der europäischen Flüchtlingspolitik..
Bühne Grünau: Ausgespielt! von René Freund
Zu Gast bei Elisabeth Neubacher im Kanal: Regisseur Helmut Gebeshuber, Autor René Freund, Mitglieder des Schaupsielerensembles und de Schottergruamdirndln sprechen über die neue Produktion der Bühne Grünau.
Der Theaterverein „Bühne Grünau“ stellt sich in diesem Jahr erstmals der Herausforderung durch einen einheimischen Autor: Die Komödie „Ausgespielt“ vom Wahlgrünauer und Erfolgsautor René Freund steht 2015 auf dem Spielplan! Talstadt am Grünsee - ein natürlich völlig frei erfundener Tourismusort - braucht dringend Investoren. Die lokalen Ressourcen scheinen erschöpft, der Bürgermeister als oberste Baubehörde und Unterstützer der Vorhaben des Hoteliers im Ort, der Bankdirektor als zuvorkommender Finanzier, der Polizeikommandant als weltliches und der Prälat als geistliches Kontrollorgan sind ratlos. Ein Projekt muss her, nicht einmal legal gibt es noch Alternativen! Auf der Suche nach Geldgebern geraten die Honoratioren in eine Intrige der eigenen Kinder und entblättern unfreiwillig die eine oder andere Unregelmäßigkeit aus der Vergangenheit. Zwei vermeintlich verdeckte Ermittler des Rechnungshofes streuen Salz in die Wunden und liefern zugleich die nötige Würzung für eine turbulente Komödie, welche selbstverständlich nur von einem „Stadtmenschen“ wie René Freund erlogen werden kann!
im Kanal: Bühne Grünau
Zu Gast bei Elisabeth Neubacher im Kanal: Regisseur Helmut Gebeshuber, Autor René Freund, Mitglieder des Schaupsielerensembles und de Schottergruamdirndln sprechen über die neue Produktion der Bühne Grünau.
Der Theaterverein „Bühne Grünau“ stellt sich in diesem Jahr erstmals der Herausforderung durch einen einheimischen Autor: Die Komödie „Ausgespielt“ vom Wahlgrünauer und Erfolgsautor René Freund steht 2015 auf dem Spielplan! Talstadt am Grünsee - ein natürlich völlig frei erfundener Tourismusort - braucht dringend Investoren. Die lokalen Ressourcen scheinen erschöpft, der Bürgermeister als oberste Baubehörde und Unterstützer der Vorhaben des Hoteliers im Ort, der Bankdirektor als zuvorkommender Finanzier, der Polizeikommandant als weltliches und der Prälat als geistliches Kontrollorgan sind ratlos. Ein Projekt muss her, nicht einmal legal gibt es noch Alternativen! Auf der Suche nach Geldgebern geraten die Honoratioren in eine Intrige der eigenen Kinder und entblättern unfreiwillig die eine oder andere Unregelmäßigkeit aus der Vergangenheit. Zwei vermeintlich verdeckte Ermittler des Rechnungshofes streuen Salz in die Wunden und liefern zugleich die nötige Würzung für eine turbulente Komödie, welche selbstverständlich nur von einem „Stadtmenschen“ wie René Freund erlogen werden kann!
Ehrennadel
Im Rahmen des Ehrenabends der Stadtgemeinde Kirchdorf wurden auch AktivistInnen unseres Radios für ihre besonderen Leistungen im Bereich "Kultur" mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Wir freuen uns über diese Anerkennung unseres Radioprojekts und besonders natürlich mit den PreisträgerInnen Susanne Rettig, Tanja Landerl, Mike Schedlberger und Erich Pöttinger.
Wir haben an diesem Ehrenabend auch einen würdigen Rahmen vorgefunden, unsere Stadtpolitiker für ihre besonderen Leistungen im Bereich "Freies Radio" mit dem Radio-Orden auszuzeichnen. Die frisch ernannten Träger des Ordens in Gelb-Schwarz sind Bürgermeister Wolfgang Veitz, Vizebürgermeister Ewald Breitwieser und die Stadträte Kurt Dobersberger, Michael Mader, Gerhard Holzinger und Stefan Weiermeier. Wir gratulieren herzlich!
Es war uns eine Ehre!
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