Wegen ihrer ständigen schweren Krankheiten konnte sie zwar nur ein paar Volksschulklassen besuchen, nichtsdestotrotz schrieb sie während ihres schweren, gerade einmal 58jährigen Lebens über 1000 bildgewaltige und formbewusste Gedichte, an die 2000 Briefe und mehr als ein Dutzend Erzählungen. Sie fuhr zu Lesungen, war Gast auf unzähligen Literaturtagungen und korrespondierte mit namhaften Persönlichkeiten, darunter Martin Buber, Nelly Sachs, Hilde Domin und Thomas Bernhard. Der zählte ihre Gedichte in ihrer sprachlichen Eigenwilligkeit und existenziellen Zerrissenheit zu den Höhenpunkten der deutschsprachigen Lyrik des 20.Jahrhunderts.
Und doch gilt es, Christine Lavant, deren Werk dem ihrer Zeitgenossinnen Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger ebenbürtig ist, neu zu entdecken und zu würdigen.
Helga Gutwald holt diese virtuose Dichterin in drei Folgen ihrer Sendereihe am 6. und 20.November und am 04. Dezember vor den Vorhang.
Teil1 und 2 gibt es hier zum Nachhören:
Die Sendung über Anton Wildgans gibt es hier zum Nachhören:
Fotocredit:
By Johann Jaritz / CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, Link
„Ich bin die einzige ‚Wildgans’ ohne Schonzeit!“,
soll ein beliebter Ausruf des Dichters aus seiner Zeit als Burgtheaterdirektor gewesen sein.
Anton Wildgans, er lebte von 1881 bis 1932, war einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller der Zwischenkriegszeit. Sein literarisches Werk umfasst Gedichte, Prosatexte und Dramen.
Seine Lyrik in ihrer meist strengen Form und der klangvollen Sprache ist stark beeinflusst von R.M.Rilke, H.v.Hofmannsthal und Ch.Baudelaire, dessen Gedichte er sogar oftmals ins Deutsche übertragen hat.
Heute ist dieser Dichter und sein Werk in Vergessenheit geraten – ob zu Recht oder Unrecht kann jede und jeder selbst entscheiden, denn Helga Gutwald erinnert an ihn in der nächsten Folge von „GEDICHTE SIND GEMALTE FENSTERSCHEIBEN“ am Mittwoch, 23.10. um 20:30 im Radio B138.
Die Sendung von letzter Woche gibt es hier wie immer zum Nachhören:
"Zeit der Früchte", "Zeit des Pflückens“ , das ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Herbst.
Und ist auch wieder die Zeit, sich Gedichten hinzugeben.
Das Herbstmotiv zieht sich ja wie ein roter Faden durch alle Epochen und alle Kunstrichtungen, so auch durch die Lyrik.
Am 09. Oktober, 20:30 geht „GEDICHTE SIND GEMALTE FENSTERSCHEIBEN“ nach der langen Sommerpause im Radio b138 wieder on air.
Helga Gutwald will euch mit eher unbekannten Herbstgedichten einen vielfärbigen Abend bereiten.
"Zeit der Früchte", "Zeit des Pflückens“ , das ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Herbst.
Und ist auch wieder die Zeit, sich Gedichten hinzugeben.
Das Herbstmotiv zieht sich ja wie ein roter Faden durch alle Epochen und alle Kunstrichtungen, so auch durch die Lyrik.
Am 09. Oktober, 20:30 geht „GEDICHTE SIND GEMALTE FENSTERSCHEIBEN“ nach der langen Sommerpause im Radio b138 wieder on air.
Helga Gutwald will euch mit eher unbekannten Herbstgedichten einen vielfärbigen Abend bereiten.
"Zwischen Worten" heißt das Erstlingswerk von Michaela Hofer, das 2019 im Verlag am Rande in der Reihe SPRACH:BILDER erschienen ist und am 7. Juni 2019 im Biobauernladen Kremstal in Kirchdorf an der Krems vorgestellt wurde. Gelesen hat die Autorin Michaela Hofer selbst, für das musikalische Zwischenspiel sorgten Walter Grabner sowie Anna und Johanna Hofer.
tanztalk Winterpause mit Lyrik
So, 5. Jän. 2020, 19:07
Nächster tanztalk: So, 2. Feb. 2020!
tanztalk.
Eine Sendung über Zeitgenössischen Tanz. Gerlinde Roidinger spricht mit Kunst- und Kulturschaffenden über Tanz, Theater und Performance, untersucht Bewegungsimpulse und erforscht Tanz im theatralen, öffentlichen und ländlichen Raum. Tanz im Gespräch. Eine Einladung zu einer bewegten Entdeckungsreise.
Monatlich, am 1. Sonntag – 19:07-21:00
WH: Monatlich, am 3. Montag – 10:07-12:00
www.kunsthenne.com/tanztalk
Ein Dichter ist immer im Dienst. Auch unterwegs oder gerade unterwegs sammelt er Eindrücke, um sie in Gedichten zu verarbeiten. Dabei spielt die Geschwindigkeit keine Rolle. Ob zu Fuß, mit der Bahn oder dem Flieger und egal wohin die Reise geht: die Gedanken sind bekanntlich frei und laufen bei Dichtern in den merkwürdigsten Bahnen.
Lasst euch also von den Gedichten überraschen, die Helga Gutwald diesmal für euch ausgesucht hat.
Die Sendung über Joseph Roth gibt es hier zum Nachhören:
Welch ein Leben: Vom jüdischen Außenseiter aus Ostgalizien zum Wiener Studenten und Weltkriegssoldaten, vom Starjournalisten der Weimarer Republik zum österreichischen Literaten mit Weltruhm, der als verlorener Trinker im Pariser Exil stirbt.
Ein großer Romancier, ein wunderbarer Feuilletonist, ein trinkender Filou, ein Lügenbaron à la Münchhausen, ein Humanist und politischer Träumer…...
All das und noch viel mehr kann man über ihn sagen.
Dass er in seinen jungen Jahren auch Gedichte geschrieben hat, geriet über seine großen Prosawerke gänzlich in Vergessenheit.
Helga Gutwald hat einige von den wenigen, die erhalten geblieben sind, wieder ausgegraben.
Die Sendung über Gotthold Ephraim Lessing gibt es hier zum Nachhören:
Bildcredits:
http://cambridgeforecast.wordpress.com/2006/09/, Gemeinfrei, Link
Er war eine faszinierende Persönlichkeit: Perfektionist, Querdenker, Theatererneuerer, ein kluger Kopf mit scharfer Zunge und sensiblem Herzen – ein „Freigeist“. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an
Kaum einer hat die Entwicklung von Literatur und Theater in Deutschland so nachhaltig beeinflusst wie Gotthold Ephraim Lessing (1729 bis 1781).
Er schrieb die ersten Literaturkritiken und kämpfte mit spitzer Feder für ein freies Theater, das nicht mehr das Leben bei Hofe, sondern den Alltag der Bürger thematisiert. Sein Eintreten für Freiheit und Toleranz - auch in Glaubensfragen - machten ihn zum führenden Vertreter der deutschen Aufklärung.
Helga Gutwald möchte euch diesmal in ihrer Sendung seine Lyrik näher bringen, die ja eher als Nebenwerk seines ganzen Schaffens ist.
Die Sendung über Frriederike Kempner gibt es hier zum Nachhören:
Die Poesie, die Poesie,
die Poesie hat immer recht.
Sie ist von höherer Natur,
von übermenschlichem Geschlecht.
Und kränkt ihr sie, und drückt ihr sie,
sie schimpfet nie, sie grollet nie,
sie legt sich in das grüne Moos,
beklagend ihr poetisch Los!
Die Schöpferin dieser Verse verband ihr soziales Engagement mit schöngeistiger schriftstellerischer Tätigkeit.
Sie war als Autorin von Novellen, Dramen und Streitschriften bekannt, ihre Liebe aber galt der Lyrik, und der Vortrag ihrer überschwänglichen Gedichte wurde fester Bestandteil geselliger Abende. Man gab ihr den Beinamen „die schlesische Nachtigall“ und bezeichnete sie noch zu Lebzeiten als „Genie der unfreiwilligen Komik“. Als diese ist sie bis heute bekannt.
Die Rede ist von Friederike Kempner, der in dieser Woche Helga Gutwalds Lyriksendung gewidmet ist.
Die Sendung vom 27. Februar gibt es hier zum Nachhören:
>
„Eins zwei drei, im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit.“ –
So heißt es in einer der Bildgeschichten Wilhelm Buschs.
Und es bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als mitzulaufen, denn anhalten lässt sie sich nicht, die Zeit, und damit einhergehend: das Älterwerden.
Dazu kommt, dass die Zeiten sich laufend ändern. Wenn man 50 Jahre und mehr erlebt hat, hat man eine ordentliche Wegstrecke hinter sich mit vielen Erfahrungen und Erlebnissen.
Seneca hat sich 43 n.Ch. in seinem Essay „De brevitate vitae“ (Das Leben ist kurz) darüber Gedanken gemacht und schreibt:
„….Wir erhalten kein kurzes Leben, sondern machen es dazu, wenn wir verschwenderisch damit umgehen. Jeder der sein Leben überstürzt, indem er das Zukünftige herbeisehnt, das Gegenwärtige aber zu wenig wertschätzt, leidet. Wer jedoch jeden Tag so gestaltet, als sei es der letzte in seinem Leben, braucht das Morgen weder herbei zu wünschen noch zu fürchten….“
In der 68.Folge ihrer Sendereihe lädt euch Helga Gutwald ein, sich dem Thema Zeit und Älterwerden auf dem Weg der Poesie zu nähern.
Hier gibt es den zweiten Teil über Max Herrmann Neiße zum Nachhören: